In einer der nächsten Ausgaben der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung wird ein Leserbrief von mir zum Thema Elterntaxis erscheinen. Es geht vor allem darum, dass außer den Eltern noch viel mehr Leute dazu beitragen können den Schulweg für unsere Kinder angenehm zu gestalten. Online ist der Artikel bereits erschienen: https://www.szbz.de/nachrichten/artikel/alle-koennen-zu-attraktiveren-schulwegen-beitragen

Hier der Text, wie ich ihn eingereicht habe:
Alle können zu attraktiveren Schulwegen beitragen
Jedes Jahr zu Beginn des Schuljahres gibt es in jeder Zeitung jeweils mehrere Artikel über Elterntaxis. Es ist gut und wichtig, die Eltern immer mal wieder daran zu erinnern, dass es besser ist, wenn die Kinder anders zur Schule kommen. Ein wichtiger Aspekt fehlt aber immer in der Diskussion: der Schulweg sollte den Kindern Spaß machen, dann ist es auch viel leichter auf das Elterntaxi zu verzichten.
Astrid Lindgren beschreibt in „Wir Kinder aus Bullerbü“, wie die Kinder ihren einstündigen Schulweg liebten. Sie redeten über alles, was in der Schule passiert war, erzählten sich Geschichten oder sprachen darüber, was sie einmal werden wollten.
Das funktioniert aber nur, wenn mindestens zwei Kinder nebeneinander gehen können. Doch die Realität sieht meistens anders aus: Gehwege an älteren Straßen sind oft nur 1,6 Meter breit. Zieht man jetzt noch einen Sicherheitsabstand zur Straße (30-50 cm), hineinragende Hecken (oft bis zu 30-40 cm) plus den nötigen Abstand (10 cm) zur Hecke, damit man mit der Kleidung nicht hängenbleibt, ab, wird es schnell eng. Ganz davon zu schweigen, dass an manchen Tagen zusätzlich noch die Mülltonnen den Weg versperren.
Wenn dann auch noch Autofahrer auf den Gehwegen parken oder „nur kurz halten“ um z.B. Geld aus dem Automaten zu holen, ist ein Unterhalten zwischen den Kindern praktisch nicht mehr möglich. Auch uns Erwachsene nervt es, wenn wir ein Gespräch ständig unterbrechen müssen und hintereinander laufen müssen.
Konkret kann und muss jeder etwas dazu beitragen, dass der Schulweg für unsere Kinder wieder attraktiver wird: Anwohner müssen ihre Hecken schneiden, Autofahrer dürfen nicht aus Bequemlichkeit auf Gehwegen parken und Gemeinden müssen die Gehwege in gutem Zustand und möglichst frei von Baustellen halten.
Ein guter Zustand der Gehwege ist die Grundvoraussetzung damit wir Eltern unsere Kinder guten Gewissens zu Fuß losschicken können. Fast jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Kinder lieber laufen als ständig vom Elterntaxi abhängig zu sein.
Dr. Jens Dorfmüller, Elternbeiratsvorsitzender der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule
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